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Lifestyle & Persönlichkeit

“Die Generation Y und ihre „Ich würd‘ ja gern, aber…“-Mentalität”

Wir sind zum Großteil in behüteten Verhältnissen aufgewachsen und wollen nun unsere eigenen Wege gehen. Wir wollen Altes infrage stellen und Neues für uns entdecken. Unser Antrieb ist die unaufhörliche Suche nach Selbstverwirklichung und dem ganz persönlichen Glück. Auch wenn wir uns als Gruppe verstehen, will doch auch jeder von uns anders, ein Individuum sein. Wir – das sind die Vertreter der Generation Y.
Uns werden viele positive Eigenschaften nachgesagt. So sollen wir mit unseren Forderungen nach flexiblen Jobs beispielsweise gerade die Arbeitswelt (stückchenweise) revolutionieren oder auch dazu beitragen, dass das Thema Nachhaltigkeit immer mehr in das Bewusstsein anderer Menschen rückt. Andere Stimmen bezeichnen uns gern als „faul“ und „viel zu anspruchsvoll“. Ersteres verneine ich konsequent. Wir sind nicht faul, wir haben lediglich gelernt, neue Wege zu gehen. Wenn diese einen geringeren Widerstand mit sich bringen – umso besser. Die zweite Aussage mit dem Anspruch bringt mich schon ein bisschen mehr zum Grübeln. Stimmt es? Ist meine Generation zu anspruchsvoll?
Die Frage beschäftigt mich nun schon ein paar Tage. Es ist richtig: Wenn es um den neuen Job, den perfekten Urlaub und den richtigen Partner geht, ist die Generation Y richtig gut darin, Ansprüche zu stellen. Wir haben klare Vorstellungen und sind selten bereit, Kompromisse einzugehen – schließlich geht es um uns und unsere Bedürfnisse. Allzu oft lautet die Devise „Ganz oder gar nicht“. Doch was, wenn es nicht um externe Faktoren, sondern um uns selbst geht? Wie verhält es sich dann mit den Ansprüchen? Ich habe das Gefühl, dass es da einen kleinen, feinen Unterschied gibt – nämlich die „Ich würd‘ ja gern, aber…“-Mentalität.

Was genau ist das Problem?

Ich bin mir recht sicher, dass jeder von uns mindestens einen Schulhefter hatte, auf dem der tiefgründigste Spruch aller Zeiten gekritzelt stand: „Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.“ Auch wenn diese Aussage sicherlich nicht von Konfuzius stammt, haben es sich doch unzählige Millennials auf die Fahne geschrieben, danach zu leben. Das einzige Problem: Irgendwie will es nicht so richtig klappen.
Statt das, was wir uns vorgenommen haben, in die Tat umzusetzen, haben wir Vertreter der Generation Y ein großes Talent ausgeprägt. Wir sind Meister im Finden von Ausreden. Kaum ein Wort rutscht uns öfter über die Lippen als das zwar unscheinbare, jedoch folgenschwere „aber“. „Ich würde ja gern meinen Traum leben, aber…“.
Aber was?
…ich habe keine Zeit.
…mir fehlt das Geld dafür.
…es ist (noch) nicht der richtige Zeitpunkt.
…ich habe noch so viele andere offene Projekte.
…muss erst noch den Müll runter bringen.

Ich beobachte dieses Verhalten nicht nur bei meinen Mitmenschen, sondern auch bei mir selbst. Seit Monaten träume ich mehr oder weniger heimlich davon, das Leben als digitaler Nomade auszuprobieren. Ich will hierfür keinesfalls ans andere Ende der Welt reisen. Zwei Wochen Ostsee würden mir tatsächlich schon reichen, um einen Einblick ins ortsunabhängige Arbeiten zu bekommen. Doch anstatt eine Unterkunft zu recherchieren, eine Zugverbindung herauszusuchen und Nägel mit Köpfen zu machen, dümpele ich vor mich hin und denke „Ich würd‘ ja gern, aber…“. Es ist wirklich zum Verzweifeln.

Schluss mit den Ausreden

Im Gespräch mit Freunden und Bekannten, die in meinem Alter sind, höre ich immer wieder einen ganz bestimmten Unterton heraus. Wenn es um das Verwirklichen von Träumen und Zielen geht, wird meist der Faktor Zeit vors Loch geschoben. Angeblich ist diese so stark limitiert, dass es absolut unmöglich ist, ein neues Projekt an den Start zu bringen.
Was von mir anfänglich mit verständnisvollem Nicken quittiert wurde, ist inzwischen eine blanke Ausrede in meinen Augen. Meine Meinung: Wenn ich für etwas brenne – sei es ein neuer Blog, eine Weiterbildungschance, das Erlernen einer Sprache oder was auch immer – dann nehme ich mir die Zeit dafür. That‘s it. Warum das immer noch für so viele so kompliziert ist? Ich habe auf diese Frage zwei Antworten gefunden:
• Beim Warten auf den perfekten Zeitpunkt lassen wir zu viel Zeit ungenutzt verstreichen.
• Wir haben zu viele Sachen gleichzeitig am Laufen, verlieren den Fokus und behindern uns letztendlich selbst.
Mein Plädoyer an alle, die das angesprochene Problem kennen (und auch an mich selbst) lautet daher: Hör auf, nach pseudomotivierenden Sprüchen zu googlen und starte mit der Verwirklichung deines Traums. Jetzt. Sofort. Fokussiere dich hierbei nach Möglichkeit auf ein einziges Ziel und verfolge es konsequent. Zu viele Baustellen halten dich nur unnötig auf. Es ist vollkommen okay, zu zögern und alles noch einmal gründlich zu überdenken. Die „Ich würd‘ ja gern, aber…“-Mentalität sollte uns jedoch keinesfalls daran hindern, unsere Ziele zu erreichen und dadurch glücklich(er) zu werden. Glück ist nämlich kein Gegenstand, der auf der Straße liegt und aufgehoben werden will, sondern etwas, das jeder von uns selbst erschaffen kann – und auch sollte.




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Jessika Fichtel

Jessika Fichtel

Jessika lebt, liebt und bloggt in der Thüringischen Landeshauptstadt Erfurt. Auf ihrem Blog Feels like Erfurt schreibt sie über die Besonderheiten der Stadt und lädt zur digitalen und analogen Entdeckerreise ein. Ihre Brötchen verdient die 26-jährige ebenfalls mit dem Schreiben. Mit ihrer Agentur JF Texte hat sie sich im Juni 2015 selbstständig gemacht. Ihr momentaner Schwerpunkt liegt auf der Betreuung verschiedener Blogs aus den Bereichen Karriere, Outdoor und Lifestyle. The Happy Spot ist für sie ein Ort des Austauschs und der Inspiration.
Jessika online: http://feels-like-erfurt.de; http://jf-texte.de
Jessika Fichtel

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