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Lifestyle & Persönlichkeit

“Sei schlau, heirate dich selbst!”

In Japan macht ein besonderes Hochzeitsmodell die Runde: Single-Frauen, die sich selbst heiraten. Auch eine Amerikanerin hat sich in Paris selbst geheiratet, inklusive Zeremonie via Skype. Was skurril klingt, ist für das eigene Selbstwertgefühl vielleicht die beste Idee des Jahrhunderts.

Selbstliebe? Nicht vorhanden!

Kennst du die Serie „The Exes“? Es geht um drei geschiedene Männer und ihre Scheidungsanwältin Holly. Im Laufe der Serie werden wir mit hinein genommen in diverse Ereignisse rund um Freundschaft, Beruf und Herzschmerz. So kommt es unter anderem dazu, dass Holly nach einer weiteren Liebesschlappe entscheidet, sich selbst zu heiraten. Ja, du liest ganz richtig: Sie möchte sich selbst heiraten. Damit möchte Holly sich selbst und der Welt offiziell zusichern, dass sie gut ist, wie sie ist, dass sie sich und ihr Leben liebt und keinen Mann braucht, der ihr Glück vervollständigt. Verrückte Idee, oder?

Zunächst habe ich genauso reagiert wie die Serienmacher es erreichen wollten: Ich habe mich amüsiert. Habe über diese skurrile Idee den Kopf geschüttelt. Doch dann dachte ich: Warum eigentlich nicht? So dumm ist die Idee nämlich eigentlich gar nicht. Wenn es vielen von uns an etwas fehlt, dann an dem „Ja“ zu uns selbst. Viel zu oft kritisieren wir an uns herum: Ich kann dieses nicht, jenes steht mir nicht, solches darf ich nicht…unser Selbstbild wird geprägt von Zweifeln, Einschränkungen und Verboten. Wir werden geradezu dazu erzogen, uns selbst immer verbessern, bewerten und vergleichen zu wollen. Uns bedingungslos lieben? Das soll doch bitte jemand anderes übernehmen.

Das Problem am Märchenprinzen – oder der Märchenprinzessin

Von klein auf werden wir darauf getrimmt, dass ein glückliches Leben vor allem eines benötigt: einen Partner. Den oder die Richtige zu finden, Familie zu gründen und ein Haus im Grünen zu kaufen wird uns immer noch als DER ideale Lebensentwurf präsentiert. Ja, für manche ist er das. Für andere aber auch nicht. Zumal mit diesem Idealbild eine Krux einhergeht: Es wird erwartet, dass der Partner oder die Partnerin uns bedingungslose Liebe schenkt. Er oder sie soll gefälligst über all das hinwegsehen, das wir an uns selbst kritisieren und soll uns die Unterstützung zukommen lassen, die wir uns selbst versagen.

Im Grunde geben wir die Aufgabe, uns zu lieben, ab. Outsourcing der Selbstliebe quasi. Doch das birgt ein Problem: Bei jeder Meinungsverschiedenheit, bei jeder Reaktion, die anders ausfällt als erhofft, übertragen wir unsere Unsicherheit auf den anderen. Das fehlende „Ja“ zu uns selbst machen wir zu einem fehlenden „Ja“ des Anderen, nur, weil er oder sie sich nicht verhält wie gewünscht. Das erzeugt Druck und Spannungen, die viele Beziehungen zermürben. Das Scheitern einer Beziehung hat selten tatsächlich gravierende Fehler des Partners oder der Partnerin zur Ursache. Häufig ist es das fehlende „Ja“ zu uns selbst, das unsere Beziehungen sabotiert.

Liebe dich selbst – Sag „Ja“ zu dir!

Zurück zur Hochzeit mit uns selbst. Dass diese Idee so skurril erscheint, hängt auch viel mit gesellschaftlichen Erwartungen zusammen. Ein Großteil der Menschen ist nämlich nach wie vor der Meinung, dass es einen Partner oder eine Partnerin braucht, um glücklich zu leben. Wer länger und sogar freiwillig alleine bleibt, wird schief angesehen, milde belächelt oder offen verspottet. Genug Hollywoodkomödien haben sich an dem Motiv der verzweifelten Singlefrau auf der Suche nach Mr. Right abgearbeitet. Ich frage mich: Ist das nicht genauso skurril? Sicher sind wir Menschen Herdentiere – aber kann ich nicht im Schoße meiner Freunde und Familie genauso glücklich sein wie mit einem Partner an meiner Seite?

Genau deshalb finde ich die Idee, sich selbst zu heiraten, so schön. Wer ein glückliches, erfolgreiches Leben mit gesunden Beziehungen führen will, muss zuerst lernen, sich selbst zu lieben. Ohne das „Ja“ zu mir selbst werde ich meine Unsicherheiten immer auf andere übertragen. So mache ich mir schlussendlich Probleme, wo gar keine sein müssten. Sich selbst zu heiraten ist gut für das Selbstwertgefühl. Bewusster kann man sich selbst gar nicht zeigen: Ja, ich liebe mich selbst so wie ich bin, mit allen Stärken, Schwächen und Eigenarten. Ich stehe zu mir und bin stolz auf mich.

Gleichzeitig finde ich auch, dass man diese Hochzeit mit sich selbst auch gern konsequent durchziehen darf, inklusive geiler Klamotten, schöner Deko und fetter Party. Wann feiert man sich denn schon selbst? Gerade diejenigen, die mit ihrem Selbstvertrauen hadern und mit Selbstzweifeln kämpfen, könnten in der Hochzeit mit sich selbst eine Symbolhandlung finden, die ihnen hilft, zu sich selbst zu stehen und stolz in die Welt hinaus zu gehen. Zu dir selbst „Ja“ zu sagen, könnte der erste Schritt in die glücklichste Zeit deines Lebens werden.

Würdest DU dich selbst heiraten? Verrate es mir in den Kommentaren!

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Celsy

Celsy

Ich bin Gründerin dieses Magazins, freischaffende Texterin und Redakteurin und deine freundschaftliche Ansprechpartnerin für all die Dinge, die das Leben schöner machen. Außerdem bin ich Vollzeit-Chaotin mit großem Herzen, beißendem Humor und habe immer für jeden eine Tasse Kaffee da.
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