Das letzte Jahr war das lehrreichste, aber auch erfolgreichste Jahr meines Lebens. Seit etwas über einem Jahr jongliere ich Baby und Business. Dass parallel dazu auch noch Haushalt und Ehe sowie Freundschaften gepflegt werden wollen, erwähne ich erst einmal gar nicht. Wichtig ist nur: Ich bin mit einer Selbstständigkeit so sehr gewachsen wie ich es mir knapp 21 Monate nach ihrem Start nicht einmal im Traum erhofft hätte. 12 von diesen 21 Monaten habe ich dabei sogar nur in Teilzeit an meiner Selbstständigkeit gearbeitet, weil ich parallel meinen mittlerweile einjährigen Sohn großgezogen habe. Drei entscheidende Dinge habe ich dabei gelernt, die ich im Folgenden mit dir teilen will.
Working Mom Learning #1: Go with the flow!
Natürlich hast du gewisse Vorstellungen davon, wie die Dinge laufen, wenn das Baby da ist und du dich deinem Business wieder zuwenden willst oder zurück in deinen Job möchtest. Lass dir eins gesagt sein: Vergiss es! Meistens kommt es doch anders als man denkt. Mein Rat für dich ist: Sei wie Wasser – geh den einfachsten Weg.
Das heißt konkret: Arbeite mit den Umständen anstatt gegen sie. Das Baby möchte den ganzen Tag getragen werden? Schaff dir eine vernünftige Tragehilfe an und wandle deinen Arbeitsplatz in einen Steharbeitsplatz um. So kannst du das Kind schaukeln und gleichzeitig produktiv sein. Dein Baby hasst es, wenn du an einem Platz stehen bleibst? Dann suche im App Store nach einer vernünftigen Aufnahme-App und diktiere dir selbst all die Dinge, die du bereits vorformulieren kannst. Dann brauchst du diese später lediglich noch abtippen oder in Reinform bringen.
Verabschiede dich von starren Strukturen. Sofern es dir aufgrund von Home Office möglich ist, arbeite, wenn dein Kind dich lässt. Selbst wenn du dir vorgenommen hast, dass du von neun bis elf arbeiten wirst, weil dein Baby erfahrungsgemäß um diese Zeit den ersten Mittagsschlaf macht, heißt das nicht, dass das tatsächlich klappen muss. Häufig reagieren die Kleinen so sensibel auf den Druck, unter den wir uns selbst setzen, dass sie genau dann nicht schlafen. Halb so wild! Feiere die Feten so, wie sie fallen – oder auch: Begib dich einfach dann an den Schreibtisch, wenn das Baby tatsächlich schläft und mach das beste aus der Zeit.
Working Mom Learning #2: Sei verdammt nochmal stolz auf dich!
Mein größter Fehler: Ich halte das, was ich leiste, für selbstverständlich. Dabei ist es ein verdammter Kraftakt, Business und Baby parallel zueinander zu schaukeln! Es ist hart, trotz kurzer Nächte und einem anspruchsvollen Säugling in den kurzen Ruhepausen sein Bestes zu geben, um weiterhin tolle Ergebnisse für deine Kunden zu liefern. Deshalb halte dir regelmäßig vor Augen, was für einen großartigen Job du machst! Nimm dir immer mal wieder Zeit, zu reflektieren, wie die letzten Wochen und Monate gelaufen sind, was du erreicht und geschafft hast. Beginne dabei ruhig auch immer wieder direkt am Anfang und betrachte, welche Schritte du trotz der doppelten Belastung gemacht hast. Du darfst ruhig platzen vor Stolz! Anzuerkennen, welche Leistung du für dich und deine Familie jeden Tag bringst, motiviert dich und bringt dich weiter.
Working Mom Learning #3: Spiel mit offenen Karten!
Die wichtigste Erkenntnis des letzten Jahres: Wer nicht spricht, dem kann auch nicht geholfen werden! Es ist unerlässlich, dass du mit offenen Karten spielst und Unterstützung einforderst, wo du sie brauchst. Das betrifft nicht nur deinen Partner, sondern auch Freunde und Familie. Gegebenenfalls ist es auch keine Schande, eine liebe Tagespflegeperson zu engagieren und dir so die Betreuungslast auch außerhalb der Familie zu teilen. Wichtig ist, dass du rechtzeitig den Mund aufmachst und um Hilfe bittest, bevor der Karren ganz im Dreck steckt.
Meine Erfahrung ist außerdem: Auch deine Kunden und Geschäftspartner werden Transparenz zu schätzen wissen. So hatte ich bislang nie Probleme, wenn ich durch eine Erkrankung meines Sohnes oder besonders schlimme Nächte eine Deadline um ein paar Tage schieben musste. Ich habe einfach rechtzeitig und offen mit meinen Kunden gesprochen, ihnen die Situation erläutert und um einen Aufschub gebeten. Bislang habe ich nur Verständnis geerntet! Wer seine Arbeit sonst so gut macht wie du und ich, braucht sich nicht schämen, um ein wenig Rücksichtnahme zu bitten. Solange du klar und rechtzeitig kommunizierst, wirst du immer wieder feststellen, wie viel Verständnis dir entgegengebracht wird. Solltest du eine gegenteilige Erfahrung machen, frage dich, ob du mit diesem Menschen wirklich langfristig arbeiten willst.
Darüber hinaus habe ich mir außerdem Geschäftszeiten zugelegt. In meiner Email-Signatur stehen festgelegte Uhrzeiten, zu denen ich erreichbar bin, Anrufe und Emails beantworte und zu denen ich ganz sicher arbeite. Außerhalb dieser Zeiten bin ich nicht erreichbar und meine Kunden wissen auch, dass ich nur selten außerhalb dieser Zeiten am Schreibtisch sitze. Das sorgt von Beginn an für ein klares Verständnis dessen, wie schnell man eine Reaktion oder die Fertigstellung eines Auftrages von mir erwarten kann.
Business & Baby – Es ist möglich!
Bei allem, was das letzte Jahr für mich bereithielt, habe ich ein großes Learning mitgenommen: Es ist möglich! Man kann Business und Baby gleichzeitig schaukeln. Sicherlich ist es anstrengend und du wirst dich immer wieder neu orientieren, immer wieder neue Wegen finden müssen. Aber du kannst es schaffen. Jede Working Mom findet dabei ihren eigenen, großartigen Weg.
Wie sieht dein Weg aus? Welche Erfahrungen hast du bei dem Spagat zwischen Business und Baby gemacht? Teile ihn mit uns in den Kommentaren!
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Celsy
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2 COMMENTS
3 tolle Learnings und gute Tipps für selbstständige Mütter mit Babies. Vor allem das Feiern der Erfolge und stolz sein dürfen ist ein sehr wichtiges Thema. Dankeschön für diesen Blogbeitrag.
Liebe Iris,
danke für dieses tolle Feedback! Ich freue mich sehr, dass du etwas aus diesem Artikel mitnehmen konntest! 🙂
Liebe Grüße,
Celsy